Einsatz – 365 Tage im Jahr bereit

Das Telefon klingelt, der Alarmton der Alarmierungs-App hallt durch die Nacht und Du wachst auf … Es ist der 23.12., kurz vor 24 Uhr und Du warst bis 22 Uhr in der Spätschicht. Deine Frau und deine Tochter schlafen friedlich und freuen sich auf Heiligabend.

Und trotz Weihnachten und Müdigkeit stehst du auf und ziehst deine Einsatzkleidung an. Du schnappst Dir deinen Einsatzrucksack, der immer gepackt ist und fährst mit deinem geprüften Hund zum Sammelpunkt. Hier wird die Lage klar: Junges Mädchen, suizidal, letzter Sichtpunkt an der Stelle vor dem Wald, an dem du stehst. Nach allen Vorbereitungen, schickst Du deinen Hund in die Suche, Minuten vergehen, plötzlich ein Bellen… dein Helfer funkt „Anzeige“ und Du begibst dich zu Deinem Hund. Er hat das Mädchen gefunden. Sie lebt, sitzt weinend an einem Baum.

Der Einsatz ist beendet, das Mädchen leicht unterkühlt wieder bei seiner Familie. Du fährst nach Hause und begrüßt deine Frau und deine Tochter am Frühstückstisch. Du bist müde, Du bist k.o. und es wird ein langer Tag werden, aber dank Dir, Deinen Kameraden und allen anderen ehrenamtlichen Einsatzkräften, wird auch die andere Familie ein schönes, gemeinsames Weihnachtsfest haben.

So oder so ähnlich kann man sich den Zeitpunkt eines Einsatzes vorstellen. Es passt eigentlich nie. Hättest Du Dich trotzdem auf den Weg gemacht? Dann bist Du bei uns genau richtig!

Ein hohes Maß an Engagement und Belastbarkeit sind die Grundbausteine für die Arbeit in einer Rettungshundestaffel. Es zählen Menschen auf Dich, du bist Hoffnung und kannst eventuell sogar Menschenleben retten. Hierbei müssen manchmal persönliche Ansprüche zurückstehen.

Neben der körperlichen Anstrengung bedeutet ein Einsatz aber natürlich auch eine psychische Belastung. Einen Einsatz mit eventuellem Verdacht auf Gewaltverbrechen oder Suizid ist nicht immer einfach zu verkraften. Sollte es Dir einmal nicht gut gehen, dann helfen wir Dir selbstverständlich. Während und nach Einsätzen können wir ebenfalls auf die Unterstützung von speziell für diese Situationen ausgebildeten Rettungskräften, dem KIT (=Kriseninterventiosteams) zählen.

Neben der reinen Hundeausbildung wird natürlich auch von den Hundeführern erwartet, sich weiterzubilden. Wir sind alle in der erweiterten Ersten Hilfe geschult, können uns mit Karte und Kompass im Gelände orientieren und erhalten eine Funkausbildung. Ein GPS Gerät, PSA, Einsatzbekleidung, Helm, Rucksack und Funkgerät gehören zur Grundausstattung, wobei die Kosten von den Mitgliedern selbst getragen werden. Das Equipment wird natürlich nach und nach angeschafft, niemand erwartet, dass Du komplett ausgestattet bist, wenn Du bei uns anfängst.  

Als Mitglied einer Rettungshundestaffel bist du 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche und an 365 Tagen im Jahr bereit, Menschenleben zu retten!